Vakuumhärten


Das Härten im Vakuumofen ist besonders geeignet für stark verzugsempfindliche Bauteile sowie Formteile und Werkzeuge aller Art.

Die Erwärmung der Bauteile kann unter Vakuum oder auch konvektiv unter Stickstoff bis ca. 850 Grad erfolgen.

Das weitere Hochheizen bis auf Härtetemperatur (werkstoffabhängig ca. 860-1250°C) wird unter Vakuum oder einen dem Werkstoff angepassten Partialdruck durchgeführt.

 

Zur Erfassung der Kern- und Oberflächentemperatur werden mehrere Temperaturfühler direkt an den Bauteilen oder in querschnittsgleichen Referenzproben befestigt.

Das Abschrecken erfolgt durch Stickstoffgasstrom im Überdruck bis zu 16 bar, welcher variiert werden kann um die Abkühlungsbedingungen an die Bauteilanforderungen anzupassen.

Die Werkstücke bleiben metallisch blank und zeigen keine Beein­fluss­ung der Oberfläche (Ver­zunder­ung, Entkohlung).

 

Im Anschluss an die Vakuumhärtung erfolgt ein mehrmaliges Anlassen um die gewünschte Materialeigenschaft einzustellen. Als Zwischenschritt nach dem Härteprozess und vor dem Anlassen kann eine Kryobehandlung (Tiefkühlen) zur besseren Massbeständigkeit erfolgen.


Vorzüge

  • keine Oxidation, blanke Oberflächen
  • entkohlungsfreie Oberfläche
  • Metallisch blanke und saubere Bauteile
  • Hohe Masshaltigkeit
  • Geringer Verzug durch gesteuertes Aufheizen und Abkühlen
  • Hohe Reproduzierbarkeit bei identischen Ausgangsvoraussetzungen im Werkstoff und Bauteil.
  • Umweltfreundliches Verfahren


Werkstoffe

  • Kalt- und Warmarbeitsstähle  1.2767, 1.2379, 1.2369, 1.2344, 1.2343,

  • Schnellarbeitsstähle 1.3344, 

  • härtbare rostfreie Stähle 1.4034, 1.4021, 1.4122, 1.2083,

  • Pulvermetallurgische Stähle ASP, CPM, TSP, 

Hinweis

Dieses Verfahren wird derzeit bei der RHT im Standort Sennwald durchgeführt.

Fact Box

Vakuumhärten


Max. Chargengrösse:

L 1500 x B 1100 x H 1300 mm

Max. Chargengewicht:

1500 kg

Arbeitstemperatur:

200 - 1300 Grad

Arbeitsdruck:

10-5mbar - 20 bar absolut.